06536 Bennungen OT von Südharz, Halle-Kasseler-Straße 233, Landkreis Mansfeld-Südharz
Koordinaten: 51.458208, 11.128753
Eigentümer(in): privat
Das Objekt ist als Kulturdenkmal ausgewiesen. - Erfassungsnummer: 094 83388
Wassermühle, Wasserlauf: Leine
Nutzungsarten: Eisenhüttenmühle, Getreidemühle/Sägemühle
Baujahr: vor 1605 erwähnt, Betrieb bis etwa 1750 als Eisenhüttenmühle, dann Umbau zur Mahl- und Sägemühle,
1962 wurde der Betrieb endgültig eingestellt.
Zustand: Wohnhaus gut, einige Gebäudeteile offenbar schadhaft bzw. abgebrochen;
Die ehemalige Mühle wird heute zu Wohnzwecken genutzt.
Über Zweck und Funktion einer "Eisenhüttenmühle" habe ich bisher keine Quellen ausfindig machen können. Man kann
vermuten, dass hier Erze aufbereitet wurden, um taubes Gestein auszusortieren und das aufbereitete Erz der Verhüttung
zuzuführen. Wenn dem so war, dann handelte es sich hier wohl eher um ein sogenanntes "Pochwerk". Hier wurden wohl mit
Wasserkraft angetriebene Stampfen benutzt, um Gesteinsbrocken zu zerkleinern.
Eine historische Karte, nämlich die "Reise-Charte vom Harz und angrenzenden Ländern von Adolph Leining, Braunschweig
im Kunst- und Geographischen Bureau" aus dem Jahr 1821 zeigt hier noch eine "Eisenhütte" in unmittelbarer Nähe an.
Als "Besitzer" sind hier bekannt:
- 1657 Generalfeldmarschall Ernst Albrecht von Eberstein
- 1676 Christian Ludwig von Eberstein
- 1697 Um diese Zeit musste der Eisenhammer an den Schösser und Bergvogt Geyer von Sangerhausen verkauft werden.
- 1697 Brüder Senff in Sangerhausen
- 1697 Christian Ludwig von Eberstein (Die Brüder Senff hatten sich finanziell übernommen...)
- 1717 Ernst Friedrich Graf von Eberstein
1824 wurde, nachdem der Wolf Freiherr von Eberstein zu Großleinungen im Auftrag der übrigen Familienmitglieder
versucht hatte, die Belehnung mit dem Eisenhammer erneuern zu lassen nach langer gerichtlicher Prüfung das
Ansinnen abgelehnt. Man begründete das damit, dass der Betrieb des Eisenbergwerkes schon vor langer Zeit eingestellt
worden war außerdem waren wohl bestimmte Formalien nicht beachtet worden. Ferner war der Eisenhammer längst in eine
Mühle umgewandelt, so dass für eine ernute Belehnung jegliche Grundlage fehlte.
Seit 1848 befand sich die Mühle im Besitz der Familie Nebe, die aus Dankerode stammte und dort eine Wassermühle betrieb.
1948 ging die Mühle an die Familie Gebser.
Bemerkungen: Wikipedia enthält ausführliche Angaben zur Bau- und Kulturgeschichte sowie zu den früheren
Besitzern.
Wikipedia Eisenhüttenmühle
Kartenausschnitt mit dem Standort der Eisenhütte