Mühle A. Schröder, Thale

06502 Thale, Alte Topf 5, Landkreis Harz
Koordinaten: 51.754927, 11.044629
Eigentümer(in): privat
Das Objekt ist als Kulturdenkmal ausgewiesen. - Erfassungsnummer: 094 50621
Wassermühle, Turbine, 45 PS, Wasserlauf: Silberbach
Nutzungsarten: Getreidemühle

Baujahr: 17. Jhd. um 1900 erneuert, in Betrieb
Zustand: gut
Produzierender Betrieb, Mehle, Futtermittel, Reformhaus usw. dementsprechend sauber und gut erhalten;

Technik: 6 Doppelwalzenstühle, 1 Walzenstuhl, 12 teiliger Plansichter, 20t-Roggenmühle (Wetzig), 4 Doppelwalzenstühle, 3 Walzenstühle, 2 Langplansichter (4-tlg., 6-tlg.), Quetsche, Reinigung, Pneumatik
Im 17. Jhd als Ölmühle rrichtet, später Umbau zur Weizen- und Roggenmühle (35t Weizenmühle von der MIAG AG Braunschweig und 20t Roggenmühle von Wetzig Mühlenbauanstalt Wittenberge);

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Kurzer geschichtlicher Abriss der Getreidemühle Schröder in Thale

  • 1893 Gustav Kleinau aus Niederndodeleben kauft von Baron Busche-Streithorst die frühere Ölmühle am Silberbach und baut sie zu einer Getreidemühle um. Im Jahr 1900 wird ein neuer Speicher für Getreide und Mehl gebaut, dazu ein Sacklager.
  • Die Söhne Albrecht und Otto Kleinau übernehmen 1907 die väterliche Mühle, damit einhergehend erfolgt eine Modernisierung und gründliche Überholung des Mühlwerks.
  • 1927 wird die alte Wasserradanlage abgebrochen, eine Francis-Zwillingsturbine mit einer Leistung von 45 PS wird eingebaut. Die folgenden 30 Jahre gibt es keine nennenswerten Neuerungen. Die Mühle bleibt in Privatbesitz und produziert jahraus jahrein Mehl für die Bäcker der Umgebung.
  • In den Jahren 1960 - 1970 werden die alten Elevatoren durch eine pneumatische Mahlgutförderung ersetzt, Walzenstühle werden eingebaut und wieder wird die Vermahlungsleistung erhöht.
  • Otto und Annemarie Schröder (geb. Kleinau) übernehmen 1968 die Mühle. Aufgrund der geringen Beschäftigungszahl entgehen sie der Verstaatlichung, der Preis dafür ist mühevolle Arbeit, wenig Einkommen und kaum freie Zeit.
  • 1978 treten die Eheleute Axel und Gerlinde Schröder (geb. Trautewein) die Nachfolge an. Ansonsten bleibt alles beim Alten, ständiger Kampf um Rohstoffe und Ersatzteile, viel Arbeit aber Stolz auf die eigene Leistung und die ihrer Vorfahren sind der Lohn.
  • 1978 - 1990 immer wieder Erneuerungen und Umbauten (lose Getreideannahme, Getreidesilos, Silos für Mehl und Kleie, Anlage zur Verladung in Silofahrzeuge, Einbau einer neuen Getreidereinigung verbunden mit umfassender Modernisierung der Mahlanlagen). Im Ergebnis weniger Verluste, größere Effizienz, bessere Arbeitsbedingungen.
  • In der ersten Hälfte der 1990er Jahre wird die Siloanlage für Mahlprodukte erweitert, 50 t Lagerkapazität kommen hinzu. Außerdem wird eine neue, automatische Verpackungsanlage eingebaut. Fortan kann die Mühle Schröder besser auf den Kundenbedarf reagieren. Noch mal wird die Siloanlage für Getreide um weitere 600 t erweitert, dazu kommt eine neue Weizenmühle mit einer Tagesleistung von 30 t.
  • Die Phase der ständigen Modernisierungen dauert bis 2007, schließlich wird noch das mühleneigene Labor aufgerüstet, so dass eine ständige Qualitätskontrolle auf hohem Niveau gewährleistet ist.
  • Dipl. Oec. Claudia Schröder übernimmt die Leitung der Mühle, plant und gestaltet den Aufbau der Futtermittelproduktion für Kleintiere und baut ein dazu nötiges Vertriebsnetz auf.
  • Die Wehranlage am Mühlgraben wird 2011 erneuert.
  • Axel Schröder jun. übernimmt nach erfolgreichem Studium als frischgebackener Müllereitechniker und Müllermeister den technischen Mühlenbetrieb. Sein Großvater, Axel Schröder sen. unterstützte ihn dabei.
  • Schließlich werden 2014 der Mühlengraben rekonstruiert, die Francisturbine überholt und ein neuer Generator eingebaut, um die Wasserkraft besser auszunutzen. Umweltfreundlich produzierte die Mühle schon immer.



aktualisiert Montag d. 13.06.2022