Die Mühle ist bei der DGM registriert
39167 Eichenbarleben OT von Hohe Börde, Magdeburger Straße 1, Landkreis Börde
Koordinaten: 52.166460, 11.416464
Eigentümer(in): privat
Das Objekt ist nicht als Denkmal ausgewiesen.
Bockwindmühle, Jalousieflügel, Flügel Ø 18 m
Nutzungsarten: Getreidemühle
Baujahr: um 1850, Betrieb bis: 1952, dann wurde die Mühle abgebrochen.
Es heißt, es seien noch Mahl und Fundamentsteine erhalten, der Platz solle so erhalten bleiben.
Technik: ehemals 2 Gänge, Zentrifugalsichtmaschine, Spitzgang, Aufzug, Jalousieflügel mit Zug durch die Welle, Feise und teilweise umbauter Bock;
Sehr wahrscheinlich wurden Teile und Maschinen in die Motormühle übernommen, (voriger Datensatz).
Bau- und Kunstgeschichte: "muehlenwolf" zeigt u.a. Auflageplatten zu schmiedeeisernem Hammer
einer Bockwindmühle in Eichenbarleben, (Teller und Platte) für Hausbaum mit 560 mm Durchmesser, Ansichten vermaßt.
Ob es die Mühle war, die der Fam. L. gehörte ist unklar, in den Angaben zur Zeichnung ist ein
Mühlenbesitzer Winter angegeben.
Zeichnungsarchiv Mühlenbau Wetzig (Auszüge)
Nachkommen des letzten Müllers hatten am früheren Mühlenstandort einen Mahlstein als Tisch aufgestellt, den Platz bepflanzt und wollten ihn so der Nachwelt erhalten. Irgendwann wurde auch eine Tafel angebracht, die einige Informationen zur Mühle enthielt.
Demnach stand die Mühle einst am oder im Ort, das kann man als Ortsunkundiger nicht recht nachvollziehen. Wegen eines Straßenbaues musste die Mühle weichen, also wurde sie demontiert und an ihrem neuen Standort östlich des Ortes wiedererrichtet. Solche Mühlenwanderungen sind gar nicht so selten, man achtete schon zu dieser Zeit sehr darauf, nicht unnötig Geld und Material zu vergeuden (vielleicht sogar mehr als heute). Außerdem dauerte es damals etwa ein Jahr, bis der Neubau einer Bockwindmühle fertiggestellt war, wurden doch sämtliche Holzteile von Hand behauen und auf der Baustelle zugerichtet.
Seit 1828 stand die Mühle nun an der Chaussee nach Irxleben (der späteren Reichsstraße 1).
Nacheinander arbeiteten hier die Müller: Meinhaupt und Müller (etwa 1828 bis 1879), F. Angerstein (1879 bis 1882), F. Krull (Jahr nicht bekannt) danach A. Griesemann.
1925 erwarb Müllermeister Alwin Laue die Bockwindmühle, richtete zu dieser Zeit auch eine Motormühle in E. ein. 1939 wurde die Motormühle dann noch modernisiert, schließlich aber musste Müllermeister Laue wie viele seine Berufskollegen und Altersgenossen für die Großmachtansprüche des "Dritten Reichs" in den verbrecherischen Krieg ziehen.
Herr Laue hatte mehr Glück als viele andere, er kam nach 1945 zurück, fand aber seine Windmühle schon arg ramponiert. Man hatte sich am hölzernen Bau ein ums andere Mal "Brennholz besorgt". 1952 wurde die Mühle dann schließlich abgebrochen. Damit war eines der Wahrzeichen des Ortes für immer verloren.
Insgesamt gab es in und um Eichenbarleben drei Windmühlen, eine Wassermühle und eine Motormühle, viel scheint davon jedoch nicht mehr übrig geblieben zu sein.
Daniel Friedrich Sotzmann, Kartograph
Karte um 1816 von Daniel Friedrich Sotzmann, Kartograph (Deutsche Fotothek)
Bild der Mühle in der deutschen Fotothek