Windmühle Suxdorf, Windmühle Bockwitz oder Windmühle Würchwitz
Die Mühle ist bei der DGM registriert
06712 Bockwitz OT von Zeitz, Windmühlenweg 11, Burgenlandkreis
Koordinaten: 51.021821, 12.210214
Eigentümer(in): privat
Das Objekt ist als Kulturdenkmal ausgewiesen. - Erfassungsnummer: 094 86569
Turmholländerwindmühle , Bilausche Ventikanten, Flügel Ø 20m
Nutzungsarten: Getreidemühle
Baujahr: 1836, Zustand: gut
Die Turmholländermühle wurde 1836 nach Brand der hier zuvor gestandenen Bockwindmühle errichtet.
1947 wurde der Turm um 2,5 m erhöht zugleich erfolgte der Anbau von Bilauschen Ventikanten und Drehhecks.
Seit 1954, nach Abwurf der Haube bei einem Sturm wurde die Mühle als Motormühle betrieben.
Nach dem 4.12.1954 wurde Haube ohne Rollenkranz und Flügel wieder aufgesetzt.
Am 31.08.1990 Verlust der gesamten Mühlentechnik durch einen Brand, Wiederaufbau (ohne Mahltechnik)
mit Versicherungsmitteln.
Besichtigung/Aktivitäten zum Mühlentag:
Die Mühle ist von 9.00-18.00 Uhr geöffnet, Besichtigung, bei Wind Drehen des Flügelkreuzes im Leerlauf,
Bewirtung mit Kaffee und Kuchen, Grill, Fischbrötchen, musikalische Livedarbietungen, kleine
Oldtimerausstellung;
Bilausche Ventikanten:
Die letzte bahnbrechende Entwicklung bei den Antrieben der Windmühlen schuf der Konstrukteur Kurt Bilau etwa von 1936 bis 1940.
Sein Windflügel glich vom Konstruktionsprinzip her der modernen Flugzeugtragfläche einschließlich der in
der Luftfahrt üblichen, beweglichen Höhenruder oder Bremsklappen. Das im laufenden Betrieb verstellbare
Drehheck des Flügels gestattet die Anpassung der Flügelgeometrie an die Windgeschwindigkeit, ließ sich
zum Bremsen der Mühlenflügel verwenden und ermöglichte eine wesentlich höhere Energieausbeute als alle
anderen Flügelkonstruktionen. Der Wirkungsgrad betrug das drei- bis vierfache der bisher üblichen Mühlenflügel.
Allerdings waren die Herstellungskosten der metallenen Ventikanten erheblich höher und trotz staatlicher Förderungen
konnte der Niedergang der handwerlichen Kleinmühle damit nicht aufgehalten werden. Nur etwa 160 mal wurden diese
Flügel noch an Mühlen montiert.
Prinzipdarstellung eines Ventikantenflügels ©W. Sarömba