Westerburg (Huy) ehem. Holländermühle
38836 Westerburg, OT von Dedeleben (Huy), Chaussee nach Rohrsheim, Landkreis Harz
Koordinaten: 52.018358, 10.859932
Eigentümer(in): k.A.
Das Objekt ist nicht als Denkmal ausgewiesen.
Ehemaliger Sockelgeschossholländer (Achtkantständerbau);
Nutzungsarten: Getreidemühle, Mahlmühle;

Baujahr: Mühlenstandort schon 1782 nachgewiesen, mögicherweise aber älter;
Betrieb bis: k.A.
Zustand: Ruine (vermutlich nur noch Fundamentreste)
Die Mühle stand etwa 315m von der Dorfstraße entfernt in Richtung Rohrsheim am östlichen Abhang des 'Haus-Berges' auf einer Höhe von 310m über NN.
Aktuelle Luftbilder zeigen an dieser Stelle einen ringförmigen Bewuchs von ca. 9-10m Durchmesser, auch die ehemalige Umfahrung ist noch erkennbar, sie wird möglicherweise noch immer genutzt. Die frühere Mühlenstätte ist noch nicht überbaut oder übergepflügt worden. Das deutet wohl darauf hin, dass das Grundstück noch heute von Nachkommen der letzten Müllerfamilie genutzt wird.

Eigentlich hatte ich diese Mühle (und auch nicht die an derselben Chaussee gelegene, benachbarte Windmühle bei Rohrsheim) in meine Sammlung aufgenommen. Ich kannte zwar die Standorte von alten Messtischblättern her, hatte aber sonst keinerlei Informationen hierzu. Das allerdings hat sich nach der Zuschrift eines Seitenbesuchers meiner Mühlensammlung nun geändert. Zugegebenermaßen ist es nicht viel, was sich zur Windmühle in der Domaine Westerburg so findet. Ich konnte bislang nicht in Erfahrung bringen, wann hier die erste Mühle errichtet oder wann der Holländer gebaut wurde. Ebensowenig konnte ich die Namen der Müller, Mühlenpächter oder der Besitzer ausfindig machen, denn es ist mit der Domaine Westerburg nicht anders als in anderen Orten. In historischen Quellen werden die Machthaber ebenso wie die Kirchen ausführlich beschrieben, sehr selten aber finden sich Aufzeichnungn über die Menschen und Berufe oder die Gewerke, die Lebensgrundlagen schufen. Das sind meist mehr so Randnotizen, aber das hat sich bis heute ja wenig geändert...

Trotzdem fanden sich interessante Quellen und so einige Ergebnisse sind nachfolgend aufgeführt.

Die älteste, erhaltene Wasserburg Deutschlands

Nachlesen kann man hierzu z. B. bei WIKIPEDIA unter den Stichwort Burg Westerburg was es mit der Burg und den nach ihr benannten Dörfchen so auf sich hat. Bei weiteren Recherchen stieß ich dann in der digitalen Bibliothek der Technischen Universität Braunschweig, auf die Broschüre "Aus alter und neuer Zeit vom Dorfe Rohrsheim und der Domäne Westerburg".
Die erste und zugleich 'amtliche' Information zur Mühle Westerburg findet sich im 'General-Privilegium und Gülde-Brief für die combinirte Müller-Innung im Fürstenthum Halberstadt, De Dato Berlin, den 5ten März 1782.' Im Anhang dieses Schriftstücks findet sich eine Liste der Mühlen, die sich zu dieser Zeit hier befanden und auf Königliche Order der damaligen Zwangsgilde zugeordnet wurden. Westerburg gehörte um 1780 zum 'Osterwieckischen' Teil der drei zusammengefassten (combinirten) Innungen von Halberstadt, Aschersleben und Osterwieck.
Zu finden ist das für Mühlenfreunde sicher hochinteressante Dokument in den Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin.


Das Foto wurde freundlicherweise vom Heimatmuseum Dedeleben bereitgestellt.


Hier eine Peproduktion aus der Zeitschrift "Zwischen Harz und Bruch", Heft 11/1958. Angefertigt vom Mühlenfreund H. Riedel, Zeitz †.


Erinnerungsfoto, aus einem prvaten Fundus


Quelle Hathitrust...


Faksimile einer alten Ansichtskarte, ob die abgebildete Bockwindmühle vielleicht die 'Vorgängerin' der Holländermühle war oder vom Grafiker lediglich als Zier eingefügt wurde, kann man nur raten...

Herzlichen Dank an den Benutzer meiner hier veröffentlichten Mühlensammlung, der mich auf die 'fehlende Holländermühle von Westerburg' aufmerksam machte.

aktualisiert Montag d. 11.06.2023