06198 Salzatal OT Beesenstedt, Landkreis Saalekreis
Koordinaten: 51.574224 11.745370
Eigentümer(in): k.A.
Das Objekt ist als nicht Kulturdenkmal ausgewiesen.
ehemals Wassermühle im Closchwitzer Grund, Beesenstedter Graben
Bezeichnungen: Eismühle, Mühle im Closchwitzer Grund (heute Kloschwitzer Grund)
Nutzungsarten: Getreidemühle, Ausflugslokal
Baujahr: 19. Jhd.
Zustand: verfallen bis auf wenige Fundamentraste
Wohl wegen der miserablen, wirtschaftlichen Lage hatte der Mühlenbesitzer eine Kältemaschine angeschafft und produzierte im Nebenerwerb Klareis, das zu jener Zeit in Kühlschränken anstatt einer Kältemaschine verwendet wurde. Ferner stellte man sehr zur Freude von Spaziergängern und Ausflüglern auch Speiseeis her, so dass der Besitzer selbst seiner Mühle die Bezeichnung 'Eismühle' verlieh.
Aber auch das konnte wohl den Niedergang der Mühle nicht aufhalten, so dass in der 2. Hälfte des 20. Jhds. die Mühle verfiel und in Vergessenheit geriet.
Auf diesem Mühlenstandort wurde ich mal wieder durch eine Ansichtskarte, die in einem 'sehr bekannten, elektronischen Auktionshaus' angeboten wurde aufmerksam. Leider war ich nicht Höchstbietender, was mich veranlasste im Netz nachzuforschen. Und recht bald wurde ich fündig und Herr Wendt von
fienhof grafik+verlag stellte mir 3 Fotos zur Verfügung, wovon zwei die Mühle bei Beesenstedt zeigen und ein drittes Foto die Mühle am selben Bachlauf, aber am Ortsrand von Closchwitz (Kloschwitz)... Siehe Datensatz "Closchwitzer Wassermühle"
Ich bedanke mich für das freundliche Entgegenkommen beim Verlagshaus. - Glück zu!
Charakteristisch sowohl für diese als auch die benachbarte Closchwitzer Mühle sind die sehr großen, aber schmalen Wasserräder. Sie deuten darauf hin, dass die Menge an Aufschlagswasser für den Mühlenantrieb sehr knapp war, das glich man aus, indem man den Wasserrädern eine große Anzahl von Schaufeln gab. Trotzdem konnten damit nur wenige Maschinen angetrieben werden und als sich das Klima nachteilig veränderte (Dieser Prozess begann schon vor vielen Jahrzehnten seine Wirkungen zu zeigen.) mangelte es den Mühlen an der umweltfreundlichen und fast 'kostenlosen' Antriebsenergie.
Diese übergroßen und schmalen Wasserräder findet man häufiger, so z. B. an der Schlentermühle und der Pulvermühle im Sauerbachtal (Seehausen Börde) oder an der Mühlenruine bei Unterrißdorf.